Für die einen ist sie körperlich-mentaler Grenztest, für andere nur eine längere Trainingstour zur Vorbereitung auf noch größerer Herausforderungen: Die dritte Auflage der " Ruhr to North Sea Challange" startete am Samstag, 10. Juni, morgens um 4:30 Uhr von der MSV - Arena nach Bensersiel. Die Teilnehmerzahl für den Fahrrad-Marathon steigt von Jahr zu Jahr.
Es ist der hellste Tag des Jahres und unser Abenteuer Ruhr2 North Sea beginnt!
Um kurz nach 4 Uhr, standen wir dann alle vorm Stadion in Duisburg Wedau und fieberten dem Startschuss entgegen.
Dann war es endlich soweit, knapp 470 große Teilnehmerstarke Karawane setzte sich in Bewegung Richtung Norden. Schon komisch, wenn man so mitten in der Nacht durch die fast menschenlehren Straßen in Duisburg fährt. Langsam bildeten sich kleine Grüppchen. Eine Speedgruppe mit dem Rennrad führte das Feld an. Wie wir später erfuhren erreichten diese ihr Ziel bereits nach 9 Stunden. Der Hammer! Schnelligkeit war aber auch gar nicht unser Ziel. Wir wollten einfach Spaß haben, nette Leute kennen lernen und irgendwann ankommen.
Es ist kurz vor halb sieben Uhr morgens, als wir den ersten Checkpoint am Schloss Raesfeld bei Km 50 erreichten. Hier erwarteten uns viele ehrenamtliche Helfer, welche sich um Snacks und die Wasserversorgung kümmerten. Uns wurde aber auch erst später bewusst wie früh das eigentlich noch war. Die Zeitwahrnehmung verschiebt sich einfach ein wenig, wenn man mitten in der Nacht aufsteht.
Es ging dann weiter über breite Straßen und Felder. Alle 50 Km gab es einen weiteren Verpflegungspunkt. So gab es zum Beispiel bei Km 100 ein Frühstücksbuffet und bei km 200 ein reichliches Mittagessen. Hier trafen wir immer wieder mal auf bekannte Gesichter und hielten ein paar Pläuschchen. Um nicht in den Sofamodus zu gelangen, nahmen wir relativ zügig die Fahrt wieder auf. Der Endspurt auf die restlichen 100 Kilometer entwickelte sich noch einmal recht spannend. Schnell fand sich eine neue Radsportgruppe und die Durchschnittsgeschwindigkeit wurde nochmals nach oben geschraubt. Bei Kilometer 240 gab es Kaffee und Kuchen und den Luftstrom von der Nordsee konnte man förmlich spüren.
Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30Km/h und einer reinen Fahrzeit von 10 Stunden erreichten wir das ersehnte Ziel in Bensersiel.
Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass man solch eine Tour auch ohne viel Vorbereitung bewältigen kann, wenn man vorher weiß worauf man sich einlässt. Wenn man weiß, was es bedeutet 100 Km zu fahren oder auch 200 und weiß wie der eigene Körper auf sollche Situationen reagiert, dann schafft man auch 300 oder 500 oder 600....okay, übertreiben wir es mal nicht.
Hier die Route im einzelnen:
Raesfeld, Georgsdorf, Neudersum, Leer, Aurich und Bensersiel.
Bis bald im Wald
Uwe und Maddin