Etappe 3:
Am dritten Morgen wurden wir bereits von Sonnenstrahlen im Hotelzimmer geweckt. Nach einem sehr leckeren und vielfältigen Frühstück klickten bei strahlend blauen Himmel an diesem Morgen bereits um 8:30 Uhr die Pedalen und wir setzen uns auf wunderschönen Trails und in Almwiesen gebettete Schotterwege von Livigno aus Richtung Schweizer Grenze am Forcola di Livigno in Bewegung. Angekommen an der Grenze auf 2315 Metern erwartete uns auf der anderen Talseite leider wieder unser treuer Begleiter der ersten beiden Tage – der Regen.
Nach einer kurzen Abfahrt folgte der Anstieg zum Bernina Pass. Hier startete ein absolutes Highlight unseres Alpencrosses. 1300 Höhenmeter über Trails bergab Richtung Poschiavo. Das erste Stück des Trails mussten wir unsere Bikes noch über Felsen bergab tragen. Was dann allerdings folgte kann man kaum in Worte fassen. Bike-Genuss pur. Der Trail der übrigens entlang der zum Weltkulturerbe gehörenden Rhätischen Bahn verläuft war technisch genau das, was wir uns im Vorfeld erträumt hatten. Leider hat auch der schönste Trail mal ein Ende. Dieses war hier leider in Poschiavo erreicht.
Hier stärkten wir uns nochmal mit leckeren Nudeln bevor es den nächsten Anstieg mit 1000 Höhenmetern zu bewältigen galt. Oben angekommen folgte nochmals ein schönes Trail-Stück. Hier wurde Sebastian von einem Plattfuß gestoppt. Der Tausch des Schlauchs verlief problemlos und nach ca. 20 Minuten konnte die Fahrt vorgesetzt werden. Im Anschluss an den Trail folgte eine lange Abfahrt über Teerstraßen zu unserem Zielort Tirano. Diesen erreichten wir gegen 18:30 Uhr.
Etappe 4:
Am vierten Tag warteten ca. 90km und 2000 Höhenmeter darauf von uns bewältigt zu werden. Nach einer kurzen Einrollphase von ca. 10km ging es direkt in den einzigen aber dafür auch langen Anstieg an diesem Tag. Ausgehend von 400 Metern kurbelten wir uns Meter für Meter bis auf eine Höhe von ca. 2000 Metern. Oben angekommen wurden wir für die Anstrengung mit einem unbeschreiblich schönen Panorama bei traumhaftem Wetter belohnt. Hier nutzten wir natürlich die Gelegenheit um auch mal Fotos bei schönem Wetter in den Kasten zu bekommen. Nach den kurzen Foto-Pausen hielten wir Ausschau nach einer Möglichkeit unsere Kalorienspeicher wieder aufzufüllen. Leider hatte die vorher ausgeguckte Einkehrmöglichkeit geschlossen und eine weitere war auch nicht in Sicht. Also musste sich unser Körper wieder mal mit einem Energieriegel als Mittagessen begnügen.
Kurz nach der Mittagspause mussten wir eine Zwangspause einlegen, da am Vorderrad von Sebastian eine Speiche gebrochen war. Hier zeigte sich wieder einmal wie wichtig es ist, die richtigen Ersatzteile und das benötigte Werkzeug dabei zu haben. Somit wurde die defekte Speiche ersetzt und das Laufrad zunächst provisorisch so gut es ging ausgerichtet und gespannt.
So konnten wir nun die Abfahrt nach Edolo antreten. Hier angekommen suchte Sebastian nochmals eine Werkstatt auf um sich das Laufrad mit einer Zentrierhilfe korrekt zu spannen und auszurichten. Wir anderen ließen uns in der Wartezeit ein leckeres Eis schmecken.
Da die italienischen Mechaniker nicht die schnellsten waren, dauerte es ca. eine Stunde bis wir unsere Fahrt fortsetzen konnten. Bis zu unserem heutigen Ziel galt es noch 30 km über Landstraßen bis nach Breno abzuspulen. Hierbei hatten wir uns kurz verfahren und standen mit unseren Bikes auf der Auffahrt einer Autobahn. Also schnell den Rückwärtsgang eingelegt bevor wir noch im italienischen Radio bekannt wurden und Kontakt zur Policia bekamen. Nachdem wir nun wieder auf der richtigen Route waren spulten wir die letzten Kilometer im Windschatten halbwegs kraftsparend ab. Unser Hotel in Breno erreichten wir nach einem ereignisreichen Tag um 18:00 Uhr.
Welche Abenteur wir auf den letzten beiden Etappen erleben durften erfahrt ihr kurz vor Weihnachten.
Bis bald im Wald
Die Alpencrosser